Dienstag, 4. August 2015

Schlechter Start in Südafrika

Hallo meine lieben Freunde,

Das war noch in Belgrad, wollte ich euch nicht vorenthalten!
da ich heute so langsam wieder bei Sinnen bin, kann ich euch endlich von den Vorkomnissen der letzten beiden Tage berichten. Ich kann euch nur wünschen, dass so etwas bei euren Reisen nicht passiert und ihr halbwegs gut euren Urlaub bzw. Aufenthalt starten könnt.

Aber noch einmal ganz von vorn...
... ich hatte ja bis zu meinem letzten Beitrag meine ersten beiden Air Serbia Flüge halbwegs gut überstanden, war aber davon irgendwie schon geschwächt. In Abu Dhabi waren dann 45°C und ich hatte drei Stunden lang Aufenthalt. Leider mussten wir am Flugzeug erstmal in der prallen Hitze (ist eigentlich gar kein Begriff dafür) auf den Bus warten, der uns zum Terminal bringt. Das war so ziemlich eine schweißtreibende Angelegenheit. Im Terminal war es dann schon fast bitterkalt, da musste ich mir dann eben meine Strickjacke umwerfen. Der Flughafen dort ist sehr weitläufig, sodass man ewig bis zum nächsten Gate laufen muss. Irgendwann war ich dann endlich da. Das einzig positive was ich über den Flughafen sagen muss sind die Wartestühle(-liegen).

Auf jeder richtigen Reise sollte
natürlich Bier nicht fehlen!
(Jelen in Air Serbia)
Irgendwann habe ich es dann endlich in den Etihad-Flieger geschafft, der aber von Jet Airways, einer indischen Fluglinie, durchgeführt wurde. Kurz vorm Start kam dann die Durchsage, dass in Abu Dhabi leider das Kerosin ausgegangen ist, Flugzeuge aber nun mal nur mit Kerosin und nicht mit Whisky fliegen können. Wir mussten deshalb einige hundert Kilometer in die komplett andere Richtung nach Dubai fliegen, um dort erstmal zu tanken. Ist für mich einfach ein Unding, wie als wenn Rewe das Bier ausgeht :O

Vom Service im Flieger war ich dahingehend begeistert, auch wenn ich den Großteil der Zeit verschlafen habe. Der Komfort ist außerordentlich gut gewesen, es gab viele verschiedene Mahlzeiten (ja auch für jedes Naturvolk und deren Religion) und Getränke von Bier über Wein und Kognac. Auch die Flugbegleiter waren allesamt nett und zuvorkommend, immer nen coolen Spruch auf der Lippe. Megabegeistert von Etihad, kann ich allen empfehlen die mal in den Mittleren Osten wollen! (=

Ungeachtet dessen hat sich mein Gefühlszustand immer weiter verschlechtert. Quälende Müdigkeit, Gliederschmerzen und entzündeter Rachenraum ließen die Flugreise immer weiter zur Tortur werden. Irgendwann war ich dann endlich in Johannesburg auf einer Toilette und habe erstmal realisiert, dass ich sehr blass war (und das liegt nicht am Kontrast zu den anderen Menschen hier!)

Sonnenaufgang über Saudi-Arabien
Erstmal ging es zur Passkontrolle. In Südafrika ist es meist so, dass man als Ausländer fast noch bevorzugt behandelt wird. Das sieht man an der Schlange. Die Schlange bei den südafrikanischen Passkontrollen war fast viermal so lang wie die wo ich mich anstellen musste.
Aber ich wurde erstmal rausgezogen und musste mit der Sicherheitskontrolle in einen Nebenraum. Ich fragte erstmal warum der ganze Spaß, da gab es natürlich erwartungsgemäß keine Antwort. Ich habe erstmal überlegt ob ich irgendwas falsch gemacht haben, konnte mich aber nur an gewissen Betrugsversuche in Schule und Universität erinnern.
Ich musste dann einen Zettel ausfüllen, in denen mögliche Symptome für Krankheiten vermerkt waren. Dann wurde ich noch mit einer Art Taschenlampe geblendet, die dann 36°C angezeigt hatte. Ich bezweifle übrigens jetzt das ich zu dem Zeitpunkt kein Fieber hatte. Es hat sich dann herausgestellt das ich mal eben einen Ebola-Test gemacht habe und der negativ ist.
Dafür kam ich dann sofort an die Passkontrolle, der Stempel wurde wieder ordnungsgemäß und gerade auf Seite eins meines purpurroten Reisepasses gesetzt.

Ich hab mich dann langsam halb krank zur Gepäckausgabe gekämpft und auf meinen Koffer gewartet. Und gewartet. Und gewartet. Und gewartet.
Irgendwann waren nur noch so zwanzig andere Leute, eine holländische Reisegruppe, die mir im Flieger schon mächtig auf den Sack ging und ich da. Und zwar ohne Gepäck.
Hmm da dacht' ich mir schon. Super toll gemacht.
Am Schalter hab ich dies dann reklamiert und mir wurde gesagt das es mir dann zugeschickt wird. Es war dann auch schon 17 Uhr und mein Abholkommando stand schon am Bahnhof in Hatfield-Pretoria, aber ich musste mich erstmal um mein Gepäck kümmern, welches irgendwo cast away zwischen Taunus, Balkan, Ölbohrtürmen und Johannesburg gestrandet ist.

Nun musste ich also doch mit den Klamotten die ich hatte den Flughafen verlassen. Ich bin dann in den sog. Gautrain gestiegen, einem S-Bahn-ähnlichen Nahverkehrszug der im Vorfeld der WM 2010 hier gebaut wurde. Die 60 km bis Hatfield hat der mal locker in 45 Minuten bewältig, ein ziemlicher Spitzenwert. Meines Erachtens kommt der Gautrain an die S-Bahn-Systeme wie in Leipzig/Halle in Sachen Komfort und Sicherheit gut ran.

In Hatfield haben mich dann mit Verspätung meine AIESEC-Kollegen abgeholt. Allgemein muss ich sagen, dass ich hier super aufgenommen wurde, am nächsten Tag (den ich übrigens fast komplett im Bett verbracht habe) waren wir dann im Einkaufszentrum in einer Apotheke und in einem Bekleidungsgeschäft, um wenigstens einige Sachen nach Verlust meines Gepäcks zu kompensieren.

Das soll es erstmal gewesen sein, als Deutscher (vor allem Ossi) ist man ja das jammern gewöhnt --> ja Volkssport noch vor Fußball. Aber jetzt kann ich hier voll durchstarten!

Bis bald,
Euer Ludwig

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