Mittwoch, 12. August 2015

Leben & Sterben in Johannesburg

Ab geht's mit dem Gautrain nach Jo'burg
Jojo so haben wir schon wieder Mittwoch, Bergfest, gestern habe ich mich extra früh aus dem Bett nach dem langen Wochenende gequält, um dann zu erfahren, dass mein Fahrer leider krank ist und ich somit zuhause bleiben darf.
Was nun tun bei noch zehn Stunden Tageslicht. Ich hatte ja noch Guthaben auf meiner Gautrain-Card, also entschied ich gestern einen kleinen Ausflug nach Johannesburg zu machen.
Ja, das Johannesburg, dass man auf jeder halbwegs guten Karte hier unten findet.

Also habe ich mich auf den langen Fußmarsch zum Hauptbahnhof Pretoria gemacht und nach einer knappen Stunde Zugfahrt war ich da, im wohl größten Moorloch Südafrikas, mitten in Johannesburg.
Man kann ja halten was man will, aber der erste Eindruck zählt ja meist, und der war nicht so berauschend. Es gibt viele Städte, die ich nicht so schön (eigentlich scheiße) finde, wie Halle(Saale), Bremen oder Jersey City, aber hey, Johannesburg toppt nochmal alles was ich bisher gesehen habe.

Überall stinkt es nach eben besagtem, die Straßen sind dunkel, und ich habe mich noch nie unsicherer gefühlt als in Downtown Johannesburg. Ich will mich da auch nicht so weit aus dem Fenster lehnen, aber hier ist wirklich das einzig schöne das Gleis zurück nach Pretoria oder zumindest raus aus diesem Monstrum urbanen Missgeschicks.

Das sind ganz schöne Vorwürfe, die ich hier auch mit Bildern untermale. Auch im Austausch mit meinen Mitbewohnern bzw. Leuten vom Projekt habe ich festgestellt, dass eigentlich niemand gern dort hin fährt. Johannesburg sei zwar die größte Stadt, aber es scheint an allem zu mangeln. An Wegweisern, an einer intakten Müllentsorgung, an einer Geruchsbeseitigung. Pretoria sei doch so viel besser, viel weitläufiger, nicht so eng, viel mehr Grün, viel sicherer, soooo viel relaxter.
Ich hatte in den zwei Stunden, die ich in Jo'burg verbracht habe immer das Gefühl, in Eile zu sein, kein Wunder beim Überqueren von Straßen, die von Minibussen und anderen "Fortbewegungs(un)mitteln" befahren wurden.
Johannesburg hat es mir echt schwer angetan, so bin ich doch froh gestern wieder ins beschauliche Sunnyside, Pretoria zurückgekehrt zu sein (das Deutsch ist irgendwas zwischen Partizip III und Futur 0,5)

Heute durfte ich dann auf Arbeit erfahren, dass wir Möbel für die Schule in Johannesburg holen werden. Aber "gott sei dank" nur auf dem Flughafen, der weit weg von diesem Ort ist. Ich war erst skeptisch, dass wir das ganze Zeug mit kriegen. Aber hey, Südafrikaner sprühen nur so von Pragmatismus, und so reichen Netz und Seile zum festzurren (dieses Wort kann man so schön rollen :D ). Ich habe zumindest auf dem Weg dorthin auf der Autobahn Sachen gesehen, wie sitzende Arbeiter auf der Ladefläche eines Pickups oder Ochsenkarren, sodass ich bei uns ganz relaxt war, dass wir (und die Möbel) heil ankommen. Und siehe da, wir haben es überlebt.

So geht Ladungssicherung!
Und Möbel räumen mit afrikanischer Arbeitsmoral und -aufassung. Hier macht sich niemand kaputt. :D

Jo dann hoffe ich, dass mir morgen ein weiterer Gang in dieses dreckige Jo'burg erspart bleibt!
Bis bald!

PS.: Mein nächster Themenbeitrag ist über Alkohol, also des Menschen's Lieblingsdroge! Seid gespannt, es wird suffig!










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