Und außerdem habe ich nicht schlecht gestaunt, als ich
gehört habe, dass die berüchtigte Motorradgang „Hell’s Angels“ einen nicht
kleinen Teil meiner Organisation zum Aufbau einer Schule gespendet hat.
Eigentlich habe ich immer gedacht, diese Leute sind die Herrscher von Rotlichtbezirken
wie der Reeperbahn, aber scheinbar scheinen sie doch am Aufbau dieses Landes
interessiert zu sein.
Es gibt sehr viele von ihnen. Die Hell’s Angels sind also
nur eine von vielen, sie sind aber eine der größten. Die Medien scheinen hier
aber ähnlich wie in Deutschland kein gutes Bild von ihnen zu haben. Sie seien
Sklaventreiber, sie kontrollieren Nachtclubs und hängen ganz tief im
Drogensumpf. Letztlich gibt es immer zwei Seiten der Medaille. Viele Clubs
haben eigene Regeln bzw. einen Ehrenkodex. Dazu gehören solche Sachen wie
Alkoholverbot in der Öffentlichkeit. Letztendlich haben die Clubs immer das
Problem, das ihre Außendarstellung stets darunter leidet, dass vielleicht ein
Mitglied in seiner klassischen Kutte Mist baut. Das fällt dann einfach auf den
ganzen Club oder die ganze Szene zurück. Denn eine Schlagzeile wie „Banditos-Mitglied
raubt Bank aus“ klingt medientechnisch besser als „Mann raubt Bank aus“. So
funktioniert unsere Mediengesellschaft. (Krass ne, jetzt hab ich euch die Welt
erklärt? :D)
Grundsätzlich war es früher oder ist es noch nur die eine
Sache: Die Liebe zum Motorrad (oder Trike), die Straße entlang zu düsen und dem
Sonnenuntergang entgegen bla bla bla so wie bei Easy Rider.
Die mit Abstand meisten Vertreter dieser Gattung habe ich an
der Grenze zu Swasiland gesehen. Dieser Grenzübergang ist extra so aufgebaut,
dass du deine Karre oder deine Drecksschleuder den Leuten zeigen kannst. Am
besten mit Höllenlärm und einer Sonnenbrille. Man muss erst sein Vehikel
abstellen und sich dann an einer Warteschlange anstellen (auch mal gern drei
Stunden), die sich genau an besagten Parkplatz befindet. Wenn man dann endlich
diesen Stempel im Reisepass hat, dann kann man einreisen. Und das gern mit 8.000
Umdrehungen unter Mega-Applaus der Anwesenden. Trotzdem finde ich den Anblick
immer wieder erstaunlich, wenn ein Clubmitglied sein Motorrad abstellt – mit Jeansjacke
und fancy-Aufnäher – und dann seinen Helm absetzt und eine schwarze Glatze
hervorsticht. Es gibt auch viele Frauen. Tolles Hobby! :D
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